Wie gesund ist Kaffee?

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Wie sich Kaffee auf deine Gesundheit auswirkt.

Kaffee wird seit jeher mit einigen Halbwahrheiten rund um die Themen Verträglichkeit und Gesundheit in Verbindung gebracht. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass Kaffee viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Trotzdem stehen dem immer noch zahlreiche Vorurteile gegenüber, die den Genuss von Kaffee in ein schlechtes Licht rücken. Doch was ist an Aussagen wie „Kaffee dehydriert“ oder „Kaffee sorgt für Bluthochdruck“ wirklich dran? In diesem Artikel greifen wir einige solcher Punkte auf, nennen dir einige gesundheitliche Vorteile und geben darüber hinaus Tipps für eine möglichst wohltuende & gesunde Kaffeeroutine. 

 

Ist Kaffee schlecht für deine Gesundheit? - 4 Mythen

 

1. „Kaffee dehydriert“ 

„Kaffee dehydriert“ ist mit Sicherheit einer der bekanntesten Mythen. Der Kaffee würde den Körper austrocknen und ihm das Wasser entziehen. Zwar besitzt Koffein tatsächlich einen harntreibenden Effekt, aber dieser ist nicht mal annähernd so stark, dass dein Körper davon dehydrieren könnte. 

 

2. „Kaffee verursacht Herzrhythmusstörungen“

Studien konnten belegen, dass ein moderater Kaffeekonsum keine Herzrhythmusstörungen hervorruft. Darüber hinaus kann Kaffeegenuss in Maßen sogar einen positiven Effekt auf dein Herz-Kreislaufsystem haben. 

 

3. „Kaffee sorgt für Bluthochdruck“ 

Zwar steigt der Blutdruck unmittelbar nach dem Konsum eines Kaffeegetränks, jedoch ohne einen langanhaltenden oder bedenklichen Effekt auf das eigene Wohlbefinden zu haben. Der Bluthochdruck steigt maximal für 30 Minuten um 10 bis 20 mmHg an. 

 

4. „Kaffee schlägt auf den Magen“ 

Ob Kaffee Magenprobleme verursacht oder nicht, hängt stark von der jeweiligen Person und der Empfindlichkeit ihres Magens ab. Fakt ist, dass die Bitterstoffe, die im Kaffee enthalten sind, die Magenschleimhaut angreifen. Außerdem spielen für die Verträglichkeit eines Kaffees auch die Röstung, Art und Zubereitung eine große Rolle. Sie können maßgeblich beeinflussen, ob ein Kaffee mehr oder weniger gut verträglich ist.

 

 

Mehr Konzentration & Energie. Geringere Risiken an Parkinson, Alzheimer & Diabetes Typ 2 zu erkranken! - Gesundheitliche Vorteile, die ein moderater & regelmäßiger Kaffeekonsum mit sich bringen kann.

 

1. Kaffee macht wach & hilft dir dabei, dich besser zu konzentrieren und leistungsfähiger zu sein. 

Verantwortlich dafür ist das Koffein, das an Adenosinrezeptoren deines Gehirns andockt und diese blockiert. Diese Blockade hat die Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin zur Folge. Es sorgt für eine bessere Konzentration und fördert zudem das Kurzzeitgedächtnis. 

 

2. Kaffeekonsum verringert das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken 

Das sagen jedenfalls verschiedene Beobachtungsstudien. Doch zu diesem Thema gibt es weiterhin viele verschiedene Meinungen. Forscher vermuten, dass Kaffee möglicherweise die Insulin-Empfindlichkeit verbessert und damit den Blutzuckerspiegel senkt. Diese Tatsache würde nicht nur das Risiko vermindern an Diabetes Typ 2  zu erkranken, sondern wäre auch für Vorteil für bereits erkrankte Personen. Doch noch liegt kein eindeutiger Beweis vor. 

 

3. Regelmäßiger Kaffeekonsum verringert den altersbedingten Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit und das Risiko an einer Depression zu erkranken

Schuld für den Gedächtnisverlust durch Alzheimer sind Proteinablagerungen im Gehirn, die den Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen blockieren. Koffein und andere Stoffe die beim Röstprozess entstehen könnten die Ausbreitung dieser Ablagerungen verhindern.

In einem ersten Schritt wurden vielversprechende Versuche an Mäusen durchgeführt. Daraufhin setzten sich Forscher aus Jülich zusammen, um Stoffwechsel Prozesse im Gehirn über eine Positronen-Emissions-Tomografie sichtbar zu machen. Dieses Verfahren wird üblicherweise zur Früherkennung von Krebserkrankungen verwendet und arbeitet mit radioaktiven Partikeln, die durch eine spezielle Kamera im Körper der Probanden sichtbar gemacht werden.

Dabei wurden 15 Personen zwischen 24 & 68 Jahre untersucht, denen zuerst die radioaktiven Partikel und chemische Verbindungen in den Körper gegeben wurden. Die chemischen Verbindungen simulierten die Proteinablagerungen im Gehirn, die für den Gedächtnisverlust etc. verantwortlich sind. Anschließend wurde den Probanden Koffein injiziert. Die Forscher konnten daraufhin beobachten, wie das Koffein mit dem radioaktiven Stoff in Konkurrenz trat und ihn von den blockierten Rezeptoren verdrängen konnte. So wurde die Aktivität der Nervenzellen wieder angeregt und die Forscher konnten schlussfolgern, dass Koffein die Proteinablagerungen im Gehirn eingrenzen kann.

Kaffee, Koffein und andere Stoffe, die in Kaffee zu finden sind, sind für die Alzheimerforschung also von großer Bedeutung. Vielleicht werden wir in dieser Hinsicht bald weitere Entdeckungen & Durchbrüche erleben, die die Entwicklung eines Medikaments gegen geistigen Verfall, Alzheimer etc. beschleunigen oder überhaupt erst möglich machen.

Die These, dass Kaffee gegen Depressionen hilft oder diesen vorbeugt, hatte eine umfassende US-Amerikanische Langzeitstudie zur Folge, an der 60000 Frauen teilnahmen. Das Ergebnis zeigte, dass die Frauen, die 2-3 Tassen Kaffee am Tag tranken, ihr Risiko an Depressionen zu erkranken um 15% senken konnten. Bei 4 Tassen waren es schon 20 %.

 

Kaffee als Teil einer gesunden Ernährung

 

Timing ist alles 

Für die meisten von uns gehört die Tasse Kaffee sofort nach dem Aufstehen fest zur Morgenroutine. Die Wenigsten wissen jedoch, dass der frühmorgendliche Koffeinkick überflüssig bzw. sogar kontraproduktiv ist. Denn der Mensch produziert über Nacht das Stresshormon Cortisol & schüttet dieses morgens aus. Es hat die Aufgabe den Stoffwechsel zu aktivieren und bringt somit den Körper auf eine natürliche Art &Weise in Schwung. Eine zu frühe Aufnahme von Koffein kann daher zu energetischen Tiefs am (Vor-) Mittag führen. 

Daher ist es empfehlenswert, erst ca. eine Stunde, nach dem Aufstehen, die erste Tasse Kaffee zu trinken. Nachmittags zwischen 13 und 17 Uhr ist ebenfalls eine gute Zeit für Kaffee, wenn du noch einmal deine Leistungsfähigkeit steigern möchtest. 

 

Wie viel Kaffee ist zu viel? 

In der Regel sind 3 bis 5 Tassen pro Tag unbedenklich bzw. durchaus gesundheitsfördernd. Je nach Röstverfahren, Zubereitungsmethode und Bohnenart schwankt der Koffeingehalt jedoch merklich, was eine pauschale Antwort auf diese Frage eigentlich unmöglich macht. Bei regelmäßigen Kaffeetrinkern kann eine Koffeinüberdosis ab einer Menge von 1g Koffein vorliegen, was ungefähr 10 Tassen Kaffee entsprechen würde. Bei Personen ohne Toleranz gegenüber Koffein kann eine Überdosierung bereits ab 300 mg Koffein vorliegen. 

Ähnlich wie die Magenverträglichkeit von Kaffee ist auch die Verträglichkeit von Koffein eine extrem individuelle Angelegenheit. Wir empfehlen dir daher auf deinen eigenen Körper zu hören, um herauszufinden, ob koffeinhaltige Getränke das Richtige für dich sind. Bekommst du nach einem Kaffee schon feuchte oder zittrige Hände? Fühlst du dich unwohl oder wirst nervös? 

 

Kaffee während der Schwangerschaft

Gegen den Genuss moderater Mengen an Kaffee während der Schwangerschaft spricht erst einmal wenig. Hierbei sollte die maximale Tagesdosis von 200 mg Koffein jedoch nicht überschritten werden. 

 

Fazit & Empfehlung

Häufig wird das Koffein für die schlechten Eigenschaften unseres Lieblingsgetränks verantwortlich gemacht. Es gibt natürlich auch positive Seiten. Koffein erfreut sich in der Welt der Medizin großer Beliebtheit. So wird es zum Beispiel bei Asthma, Harnleiden, Fieber, Herzleiden, Herzschwäche, Heuschnupfen, Hysterie sowie als Gegenmittel bei Alkohol-, Nikotin- und Morphinvergiftungen eingesetzt. Außerdem hilft es bei Herzversagen, Infektionskrankheiten und drohender Atemlähmung. Ein moderater Konsum (können bis zu 5 Tassen pro Tag sein, kommt stark auf die jeweilige Person an) von guter Kaffeequalität zur richtigen Zeit, hält dich geistig fit und hilft dir dabei deine Arbeit zu erledigen oder auch einfach nur zu entspannen.