Die Unterschiede zwischen Arabica und Robusta

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Arabica und Robusta Kaffee: Die 2 bekanntesten Arten der Kaffeepflanze 

Arabica und Robusta sind verschiedene Arten, die von der „Coffea“, der Kaffeepflanze, abstammen. Während die Coffea Canephora (Robusta) bereits seit ca. 100.000 Jahren auf der Erde gedeiht, entwickelte sich Arabica vor ungefähr 10 - 15.000 Jahren als Hybrid zwischen der Coffea Eugenioides und eben der Gattung Robusta. Zunächst werden wir dir einen groben Überblick über die Thematik verschaffen & stellen dir kurz & knapp die Pflanze sowie ihre zwei bekanntesten Sprösslinge vor. Im Anschluss widmen wir uns der Frage, inwiefern ein Vergleich der beiden Kaffeesorten überhaupt Sinn macht und welche Philosophie minjo in dieser Hinsicht verfolgt.

 

Die Kaffeepflanze 

Die Kaffeepflanze (Coffea) ist eine Gattung, die zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) zählt. Sie hat insgesamt über 120 verschiedene Arten hervorgebracht. Von dieser Vielfalt an Arten werden jedoch nur sehr wenige kultiviert. Unter den verschiedenen Arten existieren wiederum eine Vielzahl an Sorten, auch Varietäten genannt. Diese haben sich durch die verschiedenen Anbau- & Verarbeitungsmethoden entwickelt, die in der Kaffeewelt zu finden sind. Die verschiedenen Arten der Kaffeepflanze wachsen als Sträucher, oder kleinere Bäume. 

Aufgrund ihrer speziellen Anforderungen in Bezug auf die Höhenlage und die klimatischen Bedingungen sind sie ausschließlich entlang des Tropengürtels zu finden. Mit seinen bis zu 800 verschiedenen Aromen gilt Kaffee zudem als eines der komplexesten Naturprodukte der Erde. 

 

Was ist Arabica Kaffee?

Der Anbau des weltweit bekannten Arabica Kaffees macht ca. 60% der globalen Kaffeeproduktion aus. Der Name Arabica wird in der Welt des Kaffees oft als Indikator für herausragende Qualität und besondere Aromatik verstanden. Doch der Begriff Arabica ist natürlich noch lange kein Qualitätsgarant, der per se guten Geschmack verspricht. 

Lediglich ca. 10% der weltweiten Arabica Produktion ist auch tatsächlich hochwertiger Spitzenkaffee. Ursprünglich geht der Arabicakaffee aus den äthiopischen Berg Regenwäldern hervor. Dort wurde er bereits ungefähr 700 n.Chr. entdeckt. 

Neben ihrer vergleichsweise langen Geschichte zeichnet sich die Arabica Bohne vor allen Dingen auch durch ihre Komplexität und ihre hohen Anforderungen aus. Sie wächst ausschließlich in Höhenlagen von 600 - 3000 m und gedeiht nur bei gleichmäßigem, schattigem und feuchten Klima. 

 

Die Besonderheiten von Arabica Kaffee

Die Coffea Arabica wird zwischen 2 und 5 m hoch und bildet je nach Varietät einen Koffeingehalt von 1 - 1,7 %. 

Ist die Pflanze alt genug, bildet sie nach einer Reifezeit von 9-11 Monaten schließlich ihre roten Früchte aus. Im Inneren der Frucht, befinden sich die beiden Rohbohnen (Kerne der Frucht) mit der für Arabicakaffee charakteristischen S-Kerbe. Bis eine Arabcia Pflanze jedoch zum aller ersten Mal blüht und Früchte trägt, können bis zu 5 Jahre vergehen! 

Durch den zeitintensiven Reifeprozess der Frucht, bildet Arabicakaffee ein besonders vielfältiges und komplexes Geschmacksspektrum aus. Diese Komplexität ist auf ihre hohe Anzahl an Chromosomen (44x) zurückzuführen und ist einer der Hauptgründe für die Beliebtheit von Arabica. Denn die rund 800 verschiedenen Aromen, die dem Kaffee zugeschrieben werden, sind zu einem großen Teil das Ergebnis der aromatischen Diversität der Arabica Varietäten. Sie kann von süßlich - säuerlichen Noten, über fruchtig - blumige, bis hin zu nussigen und schokoladigen Nuancen reichen. 

 

Was ist Robusta Kaffee?

Robusta, auch Coffea Canephora genannt, macht ca. 35 % der globalen Kaffeeproduktion aus. Anders als Arabica wurde die Robustabohne erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Zentralafrika entdeckt. Zu Unrecht hat Robustakaffee heute mit einem eher schlechten Ruf zu kämpfen und wird im Vergleich zu Arabica oft als minderwertige Ware angesehen. 

Doch genauso wie nicht jeder Arabicakaffee qualitativ hochwertig ist, ist nicht jeder Robusta Kaffee gleichzeitig schlecht.

Es handelt sich bei Beiden schlichtweg um zwei Arten der Kaffeepflanze und auf dieser Grundlage sollte auch eine objektive Bewertung erfolgen. Doch dazu später mehr. 

Man nennt diese Gattung auch Tieflandkaffee, da sie bereits auf Höhen von 300 - 900 m kultiviert werden kann. Neben vergleichsweise geringeren Anforderungen in Sachen Höhenlage benötigt Robusta Kaffee lediglich 6 - 8 Monate Zeit zum Reifen. Während dieser Zeit bildet die Coffea Canephora mit 2 - 4,5 %  einen deutlich höheren Koffeingehalt aus. 

Sie zählt jedoch nur ungefähr halb so viele Chromosomen und bringt somit ein signifikant kleineres Geschmacksspektrum mit sich. 

Optisch sind Robustabohnen leicht von Arabicabohnen zu unterscheiden. Sie sind deutlich kleiner und ihre Kerbe auf der flachen Seite der Bohne ist geradlinig.

Robusta wird vor allen Dingen in vielen Espressoblends verwendet, da er  für kräftig-würzige Noten sowie einen vollen Körper sorgt und somit unerlässlich für den typischen & klassischen Espresso ist.  

 

Der Unterschied zwischen Arabica Kaffee und Robusta Kaffee 

Arabica Kaffee ist im Hinblick auf seine Anforderungen zu gedeihen, seine Anfälligkeit für klimatische Schwankungen & seine lange Reifedauer deutlich komplizierter und anspruchsvoller im Anbau als Robusta. 

Doch eben jene Komplexität, die sich in der hohen Chromosomenanzahl (44x) ausdrückt ist es, die Arabica so beliebt & unverzichtbar für die Welt des Kaffees macht. Denn sie ist der Hauptgrund dafür, dass wir so viele unterschiedliche Aromen aus unserem Kaffee herausschmecken können. 

Robusta Kaffee dagegen ist in Bezug auf Anbau & Ernte leichter zu handhaben. Seine vergleichsweise geringere Chromosomenanzahl (22x) hat hauptsächlich erdige & kernige Aromen zur Folge. Robusta gewann gerade im Italien der industriellen Revolution schnell an Bedeutung, da sein günstigerer Preis und gleichzeitig höherer Koffeingehalt der gerade aufkommenden Espressokultur voll in die Karten spielte.

Hierzu mehr im minjo. magazin Beitrag über unseren Espresso kyū, indem wir u.a. auf die Entstehungsgeschichte der italienischen Espresso Kultur eingehen.

Arabica Kaffee verzeiht während des Röstprozesses wesentlich mehr als Robusta. Falls bei der Röstung etwas schief geht reduziert sich zwar dessen Geschmacksprofil erheblich, in vielen Fällen jedoch ist noch genügend geschmackliches Potential vorhanden um den Durchschnittsgaumen zufrieden zu stellen. 

Geht hingegen bei der Röstung von Robusta Bohnen etwas schief hat man nicht mehr als eine schwarze Plörre in der Tasse, die mit unserem Lieblingsgetränk nicht wirklich viel am Hut hat.

 

Fazit

Um ein aromatisch ganzheitliches Kaffeeerlebnis zu kreieren benötigt es unserer Meinung nach Beides - Arabica und Robusta. 

Richtig kombiniert & passend geröstet fungieren beide in einer Art Arbeitsteilung.

Arabica sorgt für die einzigartige geschmackliche Vielfalt des Kaffees, während Robusta kernige & erdige Geschmacksnoten sowie eine deutlich höhere Konzentration an Koffein einbringt. 

Beispiele für eine gelungene „Arbeitsteilung“ von Arabica und Robusta sind die Premium Kaffees von minjo:  kyū, roku & san. 

Unser Sortiment aus exklusiven Eigenkreationen besteht aus zwei Espressi und einem Cafe Crema. Im minjo.magazin Beitrag minjo.roku beschäftigt sich unser Autor Julian intensiv mit den Charakteristika & den Hintergründen der edlen Espresso-Kreation. 

Roku ist ein fruchtiger Espresso, der es jedoch aufgrund seiner dunklen Röstung und einem Robustaanteil von 20% versteht, exotische Aromen mit klassischem Espresso Genuss zu verbinden. 

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